Rückblick Bach:Sommer 2012

Was die zwölf nur von Gambe und Truhenorgel begleiteten Sänger unter Leitung des Bassisten Lionel Meunier boten, war Vokalkunst vom Strahlendsten und Lebendigsten.

Frauke Adrians, Thüringer Allgemeine,

über das Konzert am 10. August 2012


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Der Bachsommer möchte die mitteldeutsche Musik des 17. und 18. Jahrhunderts am ursprünglichen Ort wieder lebendig und erfahrbar machen. Es freut uns, wenn das gelingt.

Und es gelang bisher jedes Jahr doppelt: Denn nicht nur die Besucher, auch die Künstler sind von dem Erlebnis „Thüringen“ und Barockmusik „in historischer Aufführungspraxis“ in den Bann gezogen.

Das Solisten-Ensemble Vox Luminis hat sich in den letzten Jahren intensiv mit Schütz, Johann Sebastian Bach und seine Vorfahren auseinander gesetzt, doch erst mit dem Bach:Sommer probten sie und traten sie dort auf, wo diese Musik herkommt.

Die Proben und Ausflüge sind für die artists in residence des Bachsommers fast genau so wichtig wie die Auftritte selbst: So war für Vox Luminis und die begleitenden Freunde der Ausflug nach Gera zum Sarg des Heinrich Posthumus Reuß, dessen Begräbnismesse Schütz‘ Musicalischen Exequien sie am Vortag aufgeführt hatten, der absolute Höhepunkt. Nach 376 Jahren erschall am Sarg wieder die Begräbnismusik.

Bereichernd für die Besucher war die Gesprächsrunde als Auftakt des Bach:Sommers. Joshua Rifkin gab einen profunden Einblick in die Rolle Giovanni Gabrielis für Schütz und den Arnstädter Hofkapellmeister Christoph Klemsee. Heike Karg fesselte mit einer Schilderung des Leichbegängnisses von Heinrich Posthumus. Wer dachte, das wäre eine trockene Materie, wurde schon während der Erläuterungen, aber vor allem in der anschließenden lebhaften und langen Diskussion eines Besseren belehrt.

Doch letztlich ist der Bach:Sommer Musik. Hierzu schreibt Frauke Adrians in der Thüringer Allgemeinen vom 13. August: Die zwölf Gesangssolisten bringen eine mitreißende Beweglichkeit ins Spiel und eine Dramatik, die sich in satter Chor-Besetzung kaum erreichen ließe. Dramatik, die nie ins Opernhafte abdriftet und nie Selbstzweck wird, sondern immer nahe an der kraftvollen Psalmensprache bleibt. Auch wenn die barocke Todesbejahung dem heutigen Hörer fremd bleibt: Wenn "Vox Luminis" Schütz' freudiger Vertonung des "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt" interpretiert, scheint die Zeitenkluft plötzlich zu schrumpfen.

Und so war auch das Konzert zu Gabrielis 400. Todestag im venezianischen Rahmen der Fotoausstellung Rivetta eher heiterer Natur.

Venedig war dann auch das Motto des Sommerfestes mit 4-Gang Menu auf dem Pfarrhof zu Arnstadt. Auch das ein gelungener Abend.

Wer dieses Jahr nicht dabei sein konnte, der darf sich auf das zweite Wochenende im August 2013 von Donnerstag, den 8. bis zum Sonntag, den 11., freuen: Unter der künstlerischen Leitung von Joshua Rifkin erwarten wir The Bach Ensemble und Vox Luminis.

Prgrammdetails gibt es ab Mitte Januar 2013.

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